Wie du deinen Jahresrückblick zu einem magischen Ritual machst | Teil 1

 

In ein paar Wochen, genau gesagt in 34 Tagen, ist das Jahr zu Ende und 2020 steht vor der Tür. Wie jedes Jahr sage ich mir, ist das wieder schnell vergangen. Geht’s dir auch so? Ich liebe aber diese Zeit vor Weihnachten, die herbstliche Stimmung, den Advent, das Weihnachtsfest selbst, die Rauhnächte.

Und sogar diese besinnliche Zeit verfliegt mir oftmals zu schnell. Daher nutze ich sie ganz bewusst mit meinem Ritual der Jahresrückschau und meiner Planung für das Neue Jahr. Heute erzähle ich dir, wie ich meinen Jahresrückblick zelebriere und warum mich das so stärkt und motiviert.

 

Die Besonderheit von Ritualen

„Wenn wir in der Stille in uns hineinhören,
bricht in uns eine unendliche Sehnsucht auf.“

Das Zitat von Anselm Grün bringt es für mich genau auf den Punkt. Der Jahresrückblick ist für mich ein wichtiges Ritual im Jahr still zu werden, Resüme zu ziehen und Platz für das noch unsichtbare Neue zu schaffen.

Auf dieses Innehalten freue ich mich immer sehr, so wie ich mich als Kind in der Adventszeit auf Weihnachten gefreut habe. Aber warum ist das so? Rituale haben eine ganz besondere Kraft für uns und unser Leben:

  • Sie stärken uns und bringen eine gewisse Struktur in unser Leben.
  • Sie schaffen eine Verbundenheit zu uns selbst und unseren Mitmenschen.
  • Sie geben uns Sicherheit und sind ein Anker in schwierigen Zeiten.
  • Sie erleichtern unser Leben und unterstützen uns in stressigen Zeiten.
  • Sie begleiten uns von Geburt an und sind Teil unserer Tradition.

 

Warum der Blick zurück dich nach vorne bringt

Die Tage ziehen ins Land, das Jahr ist fast vorüber und ich frage mich, „was ist denn heuer alles heuer?“ Im ersten Augenblick denke ich, „war ja gar nicht so viel los!“ Halt, stopp!! Das stimmt doch gar nicht. Es ist sogar sehr sehr viel passiert.

Nur in unserer schnelllebigen Zeit, in der all die Ereignisse täglich an uns vorbei rasen, nehmen wir die Geschehnisse gar nicht bewusst wahr. Oft ereignen sich zu viele schöne Dinge, die wir gar nicht richtig schätzen oder zelebrieren, weil wir ja keine Zeit dafür haben.

Das Rückschau-Halten zeigt dir daher nochmals diese Fülle auf, die unser Leben so bereichert und beschenkt. Mit Fülle meine ich wertvolle Momente, Ereignisse, Begegnunen und neue Erfahrungen.

Aber natürlich gehören die Misserfolge ebenso dazu, denn auch sie sind Teil unseres Lebens und bringen uns persönlich weiter. Wir dürfen nicht unterschätzen, wie viel wir aus Fehlern oder Niederschlägen lernen können.

 

25 Fragen, die du dir für deine Rückschau stellen kannst

1 Was ist besonders gut gelaufen?
2 Worauf bin ich außerordentlich stolz?
3 Was war mein größter beruflicher Erfolg?
4 Was habe ich nicht erreicht?
5 Warum habe ich es nicht erreicht?

6 Welches war mein größter sportlicher Erfolg?
7 Was habe ich Neues gelernt?
8 Welche Person hat mich am meisten unterstützt?
9 Wer hat mich am meisten gebraucht?
10 Was war mein größter Fehler heuer?

11 Von wem habe ich mich beruflich/privat getrennt?
12 Was war mein erfüllendstes Reiseziel?
13 Wofür habe ich mir keine Zeit genommen?
14 Was war meine beste private/berufliche Entscheidung?
15 Über welches Geschenk habe ich mich am meisten gefreut?

16 Was war die größte Überraschung dieses Jahr?
17 Von wem musste ich schweren Herzens Abschied nehmen?
18 Wer ist neu in mein Leben getreten?
19 Welches Buch/Film hat mich am meisten inspiriert?
20 Was habe ich mit Freude losgelassen?

21 Worüber ärgere ich mich am meisten?
22 Welches war mein stärkstes Gefühl in diesem Jahr?
23 Wofür bin ich am meisten dankbar?
24 Was hat meinen ganzen Mut gefordert?
25 Welches Ereignis hat meine Komfortzone erweitert?

 

So gestaltest du dir deinen kreativen Rückblick

1| Zeit planen
Nimm dir für dieses wirkungsvolle Ritual der Rückschau Zeit und blockiere dir einen Termin in deinem Kalender. Das geht nicht in einer halben Stunde zwischendurch. Du wirst sehen, je mehr du dich darauf einlässt, umso wirkungsvoller ist es.

2| Raum schaffen
Mach es dir dabei gemütlich an deinem Wohlfühlplatz, wo auch immer dieser ist. Bei mir ist es die Bar in unserer Küche. Ich zünde mir dazu eine Kerze an, mache mir einen Tee und sorge für Ruhe. Vielleicht brauchst du leise Musik im Hintergrund.

3| Fragen stellen
Meine Fragen sollen dir als Anregung oder Inspiration dienen. Vielleicht möchtest du genau mit diesen Fragen arbeiten. Oder du nimmst dir nur ein paar einzelne heraus. Welche Frage taucht oben noch nicht auf, die dir aber besonders wichtig ist? Kreiere gerne deinen eigenen Fragenkatalog und beantworte diese.

4| Kalender bereithalten
Lege dir deinen Kalender bereit. Er wird dich beim Beantworten deiner Fragen unterstützen. Du kannst dein ganzes Jahr, Monat für Monat, durchblättern. Hilfreich ist es auch, einen Blick auf deine heurigen Fotos zu werfen. Du wirst erstaunt sein, wie viel sich doch ereignet hat.

5| Kreativ sein
Für das Festhalten deiner Antworten gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Vielleicht hast du schon deinen eigenen Weg gefunden. Falls nicht, habe ich ein paar Anregungen für dich.

  • Du kannst mittelst mindmapping online oder auf einem Blatt Papier deine Ergebnisse festhalten.
  • Oder du erstellst dir ein Erinnerungsglas, in das du auf kleinen Zettel deine Antworten schreibst.
  • Warum nicht eine Timeline auf ein großes Blatt mit den 12 Monaten auftragen und deine Highlights unter die Monate notieren.
  • Ich bevorzuge eine Kombination aus schreiben und Bildern. Das heißt ich notiere meine Ergebnisse in meinem Journal.

 

Die Essenz des Jahres

Mich persönlich fasziniert es immer wieder, welch wundervollen Abenteuer in einem Jahr passieren. Sie werden aber erst sichtbar, wenn wir uns intensiv damit beschäftigen und sie sichtbar machen, egal ob in Worten oder Bildern.

Aus den vielen Antworten meiner Fragen definiere ich für mich die fünf wichtigsten Erkenntnisse aus dem Jahr. Das hilft mir dabei zu erkennen, wie ich mich weiterentwickelt habe, zeigt mir meine Erfolge/Nicht-Erfolge sowie meine Themen, an denen ich im neuen Jahr weiterarbeiten möchte.

 

Und jetzt bist du dran

Hast du schon deinen Jahresrückblick gemacht? Oder schon einen Termin dafür notiert? Vielleicht aber hast du dir noch nie so bewusst die Zeit dafür genommen, dich damit zu beschäftigen und möchtest heuer das erste Mal damit starten? Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, wie du vorgehen wirst und auf welche Art du in dieses magische Ritual eintauchst.

Im nächsten Blogbeitrag | Teil 2 geht es um den Jahresausblick und deine Vision für 2020!

Alles Liebe und viel Freude und Muse beim Innehalten,
Angelika *


Ich bin Angelika Philipp
Unternehmensberaterin. Trainerin. Coach.

Aus ganzem Herzen unterstütze ich dich dabei, dich selbst & dein Unternehmen besser zu organisieren. Damit du entspannter arbeitest, Zeit gewinnst und Kosten sparst.

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